Was wünschen Sie sich?
Vielleicht haben Sie gar nicht daran gedacht, dass es um Ihre Wünsche gehen könnte. Vielleicht wollen Sie hauptsächlich von etwas weg – von Angst, Schmerz und Traurigkeit zum Beispiel. Etwas soll verschwinden – das Gedankenkarussell, irgendwelche Angewohnheiten, Süchte, die Wutanfälle. Und dennoch: Sie könnten sich ja auch etwas wünschen. Sie könnten sich wünschen, was Sie stattdessen erleben möchten. Etwas mehr Zuversicht, Leichtigkeit und Gelassenheit?
Es wäre herrlich, die Ängste und die Sorgen, den Schmerz und die Trauer, die Wut und die Hilflosigkeit einfach zum Sperrmüll zu stellen. Am frühen Morgen würden dann die verschrammte Kommode mit den vielen Sorgenschubladen und die Trauertruhe auf den LKW der Müllabfuhr geladen und nie mehr wiedergesehen. Wenn das möglich wäre, hätten Sie es mit Sicherheit schon getan.
Wie könnten denn Zufriedenheit und Gelassenheit mehr werden, obwohl die unangenehmen, sogar quälenden inneren Erlebnisse sich nicht entsorgen lassen?
Wie nimmt man sich denn an, mit all dem inneren Sperrmüll? Wie können Sie lernen, alle Spielarten Ihrer Gefühle und Gedanken zu ertragen und auf die Dauer sogar zu mögen?
Die Angst vor der Angst kann jedes Tun vereiteln. Was können Sie auf sich nehmen, um im Angesicht der Angst handlungsfähig zu bleiben oder wieder zu werden?
Auf welche Weise wäre es möglich, Ihrer Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einen Sinn zu geben?
Wie können Sie sich Wahlfreiheit wieder erobern, obwohl Sie möglicherweise in irgendeiner Hinsicht süchtig sind?
Welche Methode ist anwendbar, um Ihr Leben als lebenswert zu erleben, obwohl Ihr Verstand vielleicht alles in grauen, dunklen Begriffen benennt?
Diese Fragen beantwortet die Psychotherapie.
Wie können Sie sich den psychotherapeutischen Weg vorstellen?
Sie beginnen, Ihre Aufmerksamkeit bewusst zu lenken.
Sie bemerken dadurch genauer, was Sie tun, was Sie denken, was Sie fühlen.
Sie stellen fest, dass bestimmte Gedanken häufig wiederkehren.
Ihnen fällt auf, dass Sie sich bestimmte Handlungen angewöhnt haben.
Sie bemerken Gefühle, die Ihnen bisher nicht bewusst geworden waren.
Nebelhafte Überzeugungen, nach denen Sie automatisch leben, lassen sich deutlicher erkennen.
Ihre Bewusstheit wächst.
Sie hören und schauen eher hin.
Sie sehen in den Reaktionen der anderen Menschen, was Sie selbst bewegt.
Ihre Schwächen und Stärken werden Ihnen vertrauter.
Sie erlernen Techniken, um sich von ungünstigen Überzeugungen zu distanzieren.
Sie üben, Ihre Emotionen und Körperempfindungen zu akzeptieren.
Ihre Zuwendung gilt jetzt auch Ihnen selbst, Ihrem inneren Erleben. Sie lernen, für sich selbst da zu sein.
Und Sie geben den alten Kampf gegen Ihr inneres Erleben auf. Sie hören auf, vor sich selbst zu fliehen.
Sind Sie auf diesem Weg alleine?
Ja, weil Sie Ihre Schmerzen, Ängste und Freuden selbst erleben müssen. Sie können nichts davon abgeben.
Nein, weil Sie ein professionelles Gegenüber haben, das Sie aufmerksam begleitet und im besten Fall so annimmt, wie Sie sind.
Nein, weil sehr viele Menschen auf demselben Weg sind. Und weil alle Menschen – vielleicht alle fühlenden Wesen überhaupt – mit denselben Emotionen klarkommen müssen, mit denen Sie gerade ringen.