Gruppentherapie

Gruppensituationen kennen Sie gut. Vermutlich sind Sie in eine Gruppe von Menschen hineingeboren, Sie waren in einer Kita, einer Schule, arbeiten in einem Team. Eigentlich sind Menschengruppen das Wasser, in dem wir schwimmen, unsere artgerechte Umgebung.

Gerade diese Selbstverständlichkeit führt zu Automatismen, Verhaltensmustern, unbewusst gesteuerten Reaktionen und Prozessen.

Manche Menschen lernen, dass es besser ist, sich zurückzuziehen, in der Gruppe still zu sein. Andere lernen, dass es sinnvoll zu sein scheint, laut zu sein und die Führungsrolle zu übernehmen.

Wenn diese und viele andere erlernten Verhaltensmuster automatisiert ablaufen, verlieren wir unsere Flexibilität und können auf neue Situationen nicht neu reagieren.

In einer therapeutischen Gruppe haben Sie die Möglichkeit, Ihre eigenen automatisch ablaufenden Verhaltensweisen bewusster zu bemerken und sogar zu verändern.

In der Gruppe profitieren Sie von den Erfahrungen der anderen Gruppenteilnehmerinnen und Teilnehmer. Und die anderen profitieren wiederum von Ihren kommunikativen, emotionalen und fachlichen Kompetenzen.

Die Verhaltenstherapie möchte Methoden vermitteln und lehren, mittels derer Sie besser mit sich selbst zurechtkommen.

Im Gruppenkontext kann es leichter fallen, gemeinsam Methoden zu erlernen. In der Gruppe können Sie Fragen stellen, beobachten, wie andere Teilnehmer mit den Methoden umgehen, eigene Fortschritte mitteilen, von den Fortschritten anderer lernen.

Ein weiteres Element der Gruppentherapie ist die Selbstoffenbarung in der Gruppe. Gerade davor fürchten sich viele Teilnehmer und Teilnehmerinnen besonders zu Beginn, aber je nach Thema auch immer wieder im Verlauf der Therapie.

Die besondere Gruppensituation, die nicht alltäglich ist, und in der klare Regeln gelten, bildet jedoch einen Schutzraum, in dem immer mehr Vertrauen entsteht und der ermöglicht, immer offener und authentischer zu sein.

Sie bekommen bei jedem Treffen Gelegenheiten, zu üben, sich vor anderen Menschen mit Ihren Schwierigkeiten, mit Ihren Stärken, mit Ihren Wünschen, mit Ihrem vielfältigen inneren Erleben zu zeigen.

Außerdem beginnen Sie, in der Gruppe zu lernen, wie man schwierige Inhalte, schwierige Dinge kommunizieren und selbst annehmen kann. Wertschätzende oder kritisierende Inhalte auszusprechen, kann beispielsweise als schwierig erlebt werden. Selbst kritisiert oder wertgeschätzt zu werden, kann ebenfalls unangenehme Emotionen auslösen.

Genauso wie in jeder anderen Therapiesituation, geht es auch in der Gruppe darum, einen neuen Umgang mit alten, nicht hilfreichen Gedanken und mit Emotionen aller Art zu finden.